Elfriede Jelinek erzählt von ihren Eltern und Grosseltern, vom jüdischen Teil ihrer Familie, von Verwandten, die vertrieben und ermordet wurden, von Flucht und Verfolgung, von der Entschädigung der Täter, von alten und neuen Nazis, früher und heute. Sie schaut in ihrer Lebenslaufbahn auf die «Untaten» der eigenen Vergangenheit, auf die «Untoten» ihrer Biografie.
Jelinek schreibt als beschuldigte Klägerin, als Opfer und als Anwältin. Die Steuerfahndung geht um, private Räumlichkeiten werden durchsucht, Papiere beschlagnahmt. Auf diesen Papieren: alles, was sich so ansammelt in einem langen Leben.
Der Thurgauer Regisseur Jossi Wieler, den seit dreissig Jahren eine enge Zusammenarbeit mit Elfriede Jelinek verbindet, bringt mit Fritzi Haberlandt, Linn Reusse, Susanne Wolff und Bernd Moss einen ihrer bisher persönlichsten Theatertexte zur Uraufführung.
«Der Abend ist geschickt und liebevoll gemacht, bescheiden bis an den Rand der Demut. Karg und schön muss man das finden, man kann gar nicht anders. Man ist gerührt.» Zeit Online
«Am Ende hat das Theater sich selbst gefeiert und sich bewiesen, dass es funktioniert – es kann ja nicht anders. Dabei ist der ewige Jelinek-Text-Stream [...] eine Art Hackerinnenangriff auf die Sprache selbst, auf die Autorin und all ihre Feinde zugleich. Auf alle Möglichkeiten, ihnen mit Sprache zu begegnen, die durchgespielt und dabei immer auch wieder genichtet werden.» Zeit Online
«Es ist ein Theaterabend der bitteren Komik.» Spiegel
«Fritzi Haberlandt gelingt mit der Grandezza einer Comedienne, dem Text die schillerndsten Farben zu entlocken.» nachtkritik
«Jelinek verwandelt individuelle Erfahrung zur Frage nach dem Subjekt: Es ist das der Macht unterworfene und zugleich das einzige, das für sich selbst sprechen kann.» Der Standard
INSZENIERUNG
Jossi Wieler
BÜHNE UND KOSTÜME
Anja Rabes
MUSIK
PC Nackt
MIT
Fritzi Haberlandt, Linn Reusse, Susanne Wolff und Bernd Moss
Deutscher Theaterpreis DER FAUST 2023 für Fritzi Haberlandt
Ausgezeichnet mit dem Nestroy Theaterpreis 2023 als «Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum»
Eingeladen zu den 48. Mülheimer Theatertagen & zum Hamburger Theater Festival
Website: Deutsches Theater Berlin
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